18 Verletzte bei rätselhaften Unfall: Was zu tun ist! | PraxisVITA

2022-09-23 22:05:13 By : Mr. Tao Liu

18 Menschen, darunter sieben Kinder, wurden bei einem rätselhaften Chemie-Unfall verletzt. Die Betroffenen klagten über Augen- und Atemwegsbeschwerden. Was dann zu tun ist? Alle Infos hier!

Die Feuerwehr rückte am Mittwochabend zu einem ungewöhnlichen Großeinsatz aus. In Oberstadt, einem Ortsbezirk der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz, klagten mehrere Menschen über Augen- und Atemwegsbeschwerden. Zuvor war ein nicht identifizierbarer chemischer Geruch aufgetreten.

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Gegen 20 Uhr waren die Feuerwehrmänner zum Einsatzort in einer Wohnanlage in Mainz-Oberstadt gerufen worden. Die Mitglieder einer Familie wiesen schmerzhafte Augen- und Atemwegsreizungen auf und berichteten von einem chemischen Geruch, der kurz zuvor aufgekommen war.

Es gibt eine Vielzahl von Gasen und Chemikalien, die durch die Luft verbreitet Gesundheitsschädigungen hervorrufen.

Während leicht lösliche Gase – wie Chlor, Ammoniak oder Flusssäure – zu unmittelbaren Reizungen von Mund, Nase und Rachen führen, bleiben diese frühen Warnzeichen bei schwer löslichen Gasen – etwa Stickstoffdioxid – aus. Gase dieser Art werden meist unbemerkt tief eingeatmet und können so eine Entzündung der Atemwege (Bronchitis) oder eine Flüssigkeitsansammlung in der Lunge (Ödem) hervorrufen.

Im Verlauf des Großeinsatzes meldeten immer mehr Menschen aus der Wohnanlage mit Augen- und Atemwegsbeschwerden. Insgesamt 18 Personen, darunter sieben Kinder, wurden durch den immer noch ungeklärten Chemie-Unfall in Mainz verletzt. Die Symptome liefen überwiegend mild ab.

Ein Kind wurde zur ambulanten Versorgung in ein Krankenhaus gebracht.

Die Symptome einer Methanol-Vergiftung treten oft erst nach Tagen auf. Aber auch bei frühzeitigen Symptomen ist es nicht leicht, die Vergiftung zu erkennen. Auf welche Warnzeichen man achten sollte und wer besonders gefährdet ist.

Die Messungen der Einsatzkräfte zeigten keine Hinweise auf eine Gefährdung, wie ein Sprecher der Feuerwehr laut "dpa" erklärte.

Auch die hinzugezogenen Expert:innen der Stadtwerke konnten keine Erklärung für die Gesundheitsbeeinträchtigungen liefern.

Zu den Symptomen bei leicht löslichen Gasen zählen Reizungen und Verätzungen in Augen, Nase, Rachen, Luftröhre und in den großen Atemwegen. Auch (blutiger) Husten, Übelkeit mit Erbrechen und Kurzatmigkeit können auftreten.

Schwer lösliche Gase machen sich meist erst nach mehreren Stunden bemerkbar. Dann zählen Kurzatmigkeit und Keuchatmung zu den häufigsten Symptomen.

Für den Körper giftige Gase – beispielsweise Zyanid, Methangas oder Kohlenmonoxid – können zu einer Vergiftung des Körpers führen. Auch dabei treten Atemschwierigkeiten auf.

Insgesamt waren 50 Einsatzkräfte vor Ort, die Messungen dürften und/oder sich um die Verletzten des Chemie-Unfalls kümmerten. Der Fall ist trotz des Großeinsatzes nicht geklärt.

Die Bewohner:innen durften nach rund zwei Stunden in ihre Wohnungen zurück.

Stellt man einen beißenden, süßlichen oder grundsätzlich ungewöhnlichen und plötzlich auftretenden Geruch fest, sollte man sich diesem gezielt entziehen. Zunächst sollten sämtliche Fenster verschlossen werden. Hilft dies nicht, muss gegebenenfalls die eigene Wohnung verlassen werden. In jedem Fall sollte frühzeitig die Feuerwehr verständigt werden.

Das effektivste Gegenmittel bei Gasen ist Sauerstoff. Die Betroffenen werden – häufig noch vor Ort – mit Sauerstoff versorgt, der das eingeatmete Gas verdrängt. Auch Medikamente, die die Atemwege öffnen, intravenöse Flüssigkeitszufuhr und Antibiotika kommen in der Regel zum Einsatz.

Atemwegsreizungen in Wohnanlage: 18 Menschen leicht verletzt, in: sueddeutsche.de

Kontakt mit Gasen und Chemikalien, in: msdmanuals.com

Der Zusatzstoff E171 ist in Deutschland verboten. Der Farbstoff gilt als krebserregend. Dennoch ist er in vielen Lebensmitteln immer noch enthalten.

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